Zum Inhalt springen

EL*C Europa-Vernetzung

Europäische Vernetzung

FLiP beteiligt sich an europäischer Lesben*-Vernetzung. Im Mai 2023 wurden wir Teil der Europäischen Lesbischen Community EL*C – www.lesbiangenius.org

Über ein Förderprogramm des EL*C  konnten wir für 2024 einen Antrag stellen und erhielten EU-Gelder für unsere Partnerschaftsaktivitäten und die Aktualisierung der FLiP-Dokumentation.

Im Mai 2024 war Mária von der lesbischen Gruppe Labrisz aus Budapest zu Gast in Essen und Düsseldorf. Sie berichtete über die Situation in Ungarn und über die kreativen Aktivitäten von Labrisz, einer lesbischen Organisation, die seit 1999 existiert.

Wir wollen den Austausch fortsetzen, indem wir das für den 22. – 24. November 2024 geplante LIFT-Festival von Labrisz inhaltlich durch einen Workshop und finanziell durch Spenden unterstützen.

 Unterstützung für das „Lesbian Identities Festival- LIFT“ 2024 in Budapest

In Ungarn werden die Gesetze gegen die „Propaganda von Homosexualität“ weiter verschärft, Schulprojekte von Labrisz (ähnlich wie SCHLAU NRW) wurden schon verboten. Unser Ziel: 1.000 € für die Realisierung des „Lesbian Identities Festival- LIFT“ in Budapest überweisen. Helft ihr mit? Spenden mit dem Stichwort „Spende für Labrisz“ auf das Konto von FLiP – Frauenliebe im Pott bei der Sparkasse Essen, IBAN: DE81 3605 0105 0003 0981 67

Informationen über Labrisz, lesbische Organisation in Ungarn
Labrisz_LIFT deutsch 2024
Weitere Infos findet ihr auf der Labrisz-Website: www.labrisz.hu, dort gibt es eine englische Version.

Die interessante Geschichte vom „Märchenbuch für alle“ und dem Widerstand von Labrisz (englisch) Lesbian resistance through fairytales. The story of a children s book clashing with an authoritarian anti-gender regime in Hungary

 

 

Das Europäische Netzwerk EL*C entstand 2016 auf Initiative von lesbischen Frauen aus verschiedenen europäischen Ländern und Zentralasiens, die ehrenamtlich virtuell zusammenarbeiteten. In Wien fand die erste europaweite Konferenz statt, 2019 in Kyjiw und 2022 in Budapest waren auch Frauen von FLiP dabei.

Aufgrund intelligenter Lobbyarbeit in der Europäischen Union gelang es hartnäckigen Aktivistinnen, Ressourcen für europäische Vernetzung und die Mitgliedsgruppen zu mobilisieren. Im Jahr 2024 arbeiten 11 Menschen bezahlt für den EL*C und 30 Mitgliedsgruppen konnten 500.000 € für ihre Arbeit nutzen.

Auf der Website www.lesbiangenius.org (englisch) findet ihr Informationen über die vielfältigen Aktivitäten:

  • Politische Statements zu aktuellen Fragen
  • Kampagnen, z.B. vor italienischen Botschaften, als lesbische Co-Mütter in Italien aus Geburtsurkunden entfernt werden sollten
  • Studien über die Situation von Lesben* in Europa, z.B. über ältere Lesben
  • EU-Lobbyarbeit, die z.B. dazu führt, dass in aktuellen Resolutionen Diskriminierungen von LBTI Women explizit genannt werden (und damit die Grundlage für Aktivitäten bilden)
  • Kulturelle Events wie LesBiennale
  • International Lesbian Visibility Award

About ELC – „EL*C-Infos und Ziele“

Frau kann auch individuell dem EL*C beitreten und den Newsletter abonnieren.

FLiP beteiligte sich an Strategie-Workshops in Strasbourg 2023 und Brüssel 2024 und ist Teil des „Lesbian Movement Committee“, das jährliche Aktionspläne bespricht und Mitglieder-Versammlungen des EL*C vorbereitet.

 

EL*C Konferenz in Rom im April 2025 mit Angelika, Birgit und Rut

Liebe Frauen, liebe alle!

Es ist nun schon ein paar Wochen her, trotzdem möchte ich Euch von den Eindrücken von der EL*C Cenference in  Rom berichten.

Doch wo anfangen? Am besten mit Zahlen: Die Bewegung des EL*C begann 2016, als 70 Lesben aus ganz Europa die Gelegenheit bekamen, sich zu treffen. Heute umfasst die EL*C Community mehr als 70 NGOs und mehrere hundert Einzelmitglieder. Die Conference in Rom war die vierte nach Wien, Kiev und Budapest. In Rom waren über 700 Lesben aus 55 Staaten vertreten. Und die trafen sich für die Konferenz in einem Hotel in Rom – welche Power!

Drei Tage Vorträge und Workshops. Drei Tage beeindruckende Frauen*, drei Tage Begegnungen mit bekannten und neu kennengelernten Lesben. Drei Tage englische Konversation. Drei Tage das Problem, dass frau zeitgleich nur an einer Sitzung teilnehmen kann. Drei Tage anstrengend und wunderschön.

Was war das anstrengenste? Für mich, die ganze Zeit der englischen Sprache folgen zu müssen. Aber keine Sorge, es geht vielen so. Dann natürlich der straffe Zeitplan: vormittags zwei Vorträge, nachmittags zwei Workshops. Und welche dann noch wollte, für abends „self organized Space“ und ab 21:00 Uhr Filme. Nein, das haben wir nicht geschafft, den Abend und die Filme haben wir versäumt und dafür die Restaurants der Umgebung ausprobiert.

Alle Lesben, die dort in den Vorträgen und Workshops auftraten, sind beeindruckend. Alle mit eigenen Geschichten, Schicksalen, Plänen. Welche sind mir besonders in Erinnerung geblieben?

Zum Beispiel Monica Benicio, mittlerweile selbst Stadrätin in Rio de Janero und Witwe der 2018 erschossenen Marielle Franco. Zum Beispiel Marie Patoullet, die nach ihrem Goldmedalliengewinn bei den Paralympics in Paris ihre Frau vor laufender Kamera küsste. Dieser Kuss kostet sie und ihren Sportverband rd. 20.000 EUR jährlich für Sicherheitsmassnahmen und Rechtsanwältinnen. Zum Beispiel Lepa Mladjenovic, die manche von Euch vielleicht vom Jubiläum der LAG Lesben 2016 in Essen kennen. Sie hat davon erzählt, wie wenige Lesben sich in Serbien outen können. Aber „hinter jeder geouteten Lesbe stehen hunderte, tausende, die einsam sind und denken, dass sie die einzigen sind“.
Zum Beispiel das Kollektiv junger Lesben, die in Brüssel das Crazy Circle betreiben und in der Zwickmühle stecken, von einer Bar nicht leben  zu können, aber auch nicht durch höhere Preise den Charakter des Safespace, des Begegnungsortes für die lesbische Community aufs Spiel setzen wollen.  Zum Beispiel die Lesbe aus Georgien, die berichtete, dass die Homophobie, für die Russland mehrere Monate brauchte, in Georgien in wenigen Wochen vollzogen wurde. Dort bangen die Lesben um ihren Lebensunterhalt.

Was habe ich nun aus Rom mitgenommen?
Die Freude, Lesben von Labrizs nach dem Lift-Festival i Budapest nun auch in Rom zu treffen. Es fühlt sich wie eine Art Klassentreffen mit Freundinnen an.
Die Erkenntnis, dass die Events, die FLiP e.V. veranstaltet, wichtig sind – wichtig, dass engagierte Frauen die Veranstaltungen durchführen und dass Lesben daran teilnehmen. Denn dann wissen sie, dass sie nicht allein sind. Oder wie sagte Lepa: „Ich möchte einfach mal mit einer anderen Lesbe einen Kaffee trinken können“. Aber dafür müssen Lesben sichtbar sein.
Die Erkenntnis, dass wir auch im Kleinen uns gegenseitig unterstützen können. Denn eines ist sicher – nach Brüssel zum Crazy Circle ist es nicht zu weit.

Was kommt in der Zukunft?
Nun, die nächste Konferenz des EL*C findet 2027 auf Lesbos statt – und in dem Jahr wird die EL*C ihr zehnjähriges feiern.

Seid Ihr neugierig geworden und möchtet noch mehr über die Konferenz in Rom erfahren, so schaut doch auf der Internet Seite Home – The ELC oder auf Facebook unter ELC Eurocentralasian Lesbian Community.

Herzliche Grüße

Angelika (Foto Angelika)

 

 

FLiP e.V. - FrauenLiebe im Pott | flip-info@gmx.de